News

News

News

Gründerausbildung an deutschen Hochschulen umkrempeln? – letzter Halt des „E-Entrepreneurship Flying Circus“ in Stuttgart

15.10.2014


Stuttgart - Eine Hochschul-Ausbildung für digitale Gründer, die näher am praktischen Unternehmertum ausgerichtet ist – dies forderten die Teilnehmer des „E-Entrepreneurship Flying Circus“ an der Universität Hohenheim. Auf der letzten Station der deutschlandweiten Bustour zur Stärkung der Gründerausbildung für die digitale Wirtschaft in Stuttgart empfing EEFC-Organisator Prof. Dr. Tobias Kollmann von der Universität Duisburg-Essen unter anderem Ulrich Dietz von BITKOM, Arndt Upfold vom Finanzministerium Baden-Württemberg und Jörg Müller-Lietzkow von c-netz.

Eine Gründerausbildung, die über die Theorie hinausgeht

Über die Wichtigkeit theoretischer Grundlagen des Unternehmertums in der Gründerausbildung waren sich die Anwesenden einig. Dass diese jedoch allein nicht ausreichen, um potenzielle Gründer aus Deutschland konkurrenzfähig für den internationalen Wettbewerb zu machen, veranschaulichte Adrian Thoma von Sellaround: „Wichtig ist nicht nur, dass Lehre stattfindet, sondern dass die richtige Lehre stattfindet. Unternehmertum kann nicht ausschließlich auf rein kognitiver Ebene beigebracht werden. Viel wichtiger aber ist es, das Unternehmertum konkret erlebbar zu machen. Es muss gelingen, herausragende Role Models an die Unis zu locken.“

Gelebte Erfahrung an die Lernenden weitergegeben

Neben Projekten oder Gastvorträgen erfolgreicher Startups an den Hochschulen, müssten – so Prof. Dr. Tobias Kollmann – auch die Strukturen der Gründerausbildung generell konstruktiv verändern werden: „Aus Ausbildersicht ist ein praktischer Erfahrungswert vonnöten, der an die Studierenden weitergegeben wird. Das Gründertum muss praktisch vorgelebt werden. Deshalb sollte im Ausschreibungsverfahren eine Gründung genauso wertvoll sein, wie eine A-Journal-Publikation.“ Auch für Studierende selbst müsse eine Gründung schon während des Studiums einen höheren Stellenwert erlangen. Im Sinne einer „Live-Ausbildung wäre es etwa denkbar, dass Gründer mit einem Bachelor-Abschluss nach drei erfolgreichen Jahren Unternehmertums ihren Master-Abschluss automatisch bestanden haben“, so Kollmann. 

Neben der Ausbildung muss auch die Einstellung stimmen

Damit ein Umdenken stattfinden und ein größeres Bestreben nach einer Gründung erreicht werden kann, müsse laut Adrian Thoma „an den Hochschulen noch mehr verankert werden, dass eine eigene Firma zu gründen, durchaus eine Alternative darstellt zu einer normalen Karriere im Angestelltenwesen.“ Dabei dürfe sich ein Startup nicht von der intensiven Startphase entmutigen lassen. „Gerade das Funding ist sehr anstrengend und intensiv. Doch überwiegt ganz sicher der Spaß am eigenen Unternehmen – zusammen mit der großen Freiheits- und Zeitautonomie“, fasste Daniel Bohn von Conceptboard zusammen. Abschließend legte Ulrich Dietz den perfekten Zeitpunkt für das erste Startup offen: „Es gibt keine bessere Zeit für eine Gründung als während des Studiums. Das persönliche Risiko ist meist gering und zudem kann man das nötige Geld verdienen, um das Studium zu finanzieren.“

Ein Video-O-Ton von Ulrich Dietz findet sich hier: http://youtu.be/-lcB8jFuY1g

Partner des E-Entrepreneurship Flying Circus

Partner sind der Beirat Junge Digitale Wirtschaft im BMWi, der Bundesverband Deutsche Startups e.V., der Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V., der eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., der Förderkreis Gründungs-Forschung e.V., der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. sowie D64 - Zentrum für Digitalen Fortschritt e.V. und cnetz - Verein für Netzpolitik e.V.

Des E-Entrepreneurship Flying Circus im Netz

www.digital-ist.de/EEFC14

www.twitter.com/EEFC14

https://www.youtube.com/playlist?list=PLQnZqrFLopiw8uuy3C-opw7m3evxBXq65

https://www.youtube.com/playlist?list=PL_AamT_OPJToNABLpjjNfCB1c1CoMQ5RH

Informationen zum Wissenschaftsjahr 2014

Die digitale Gesellschaft ist eine Gesellschaft im Umbruch. Digitale Technologien durchdringen unseren Alltag und bieten eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Das Wissenschaftsjahr 2014 – Die digitale Gesellschaft zeigt auf, wie Wissenschaft und Forschung diese Entwicklung mit neuen Lösungen vorantreiben und widmet sich den Auswirkungen der digitalen Revolution. www.digital-ist.de

Informationen zum Organisator

Prof. Dr. Tobias Kollmann ist Inhaber des Lehrstuhls für E-Business und E-Entrepreneurship an der Universität Duisburg-Essen. Seit 1996 befasst er sich mit wissenschaftlichen Fragestellungen rund um die Themen Internet, E-Business und E-Commerce. Als Mitgründer von AutoScout24 gehörte er mit zu den Pionieren der deutschen Internet-Gründerszene und der elektronischen Marktplätze. Er ist erfolgreicher Autor der führenden Lehrbücher für „E-Business“ und “E-Entrepreneurship” und gehört laut dem Magazin Business Punk (Ausgabe 02/2014) zu den 50 wichtigsten Köpfen der Startup-Szene in Deutschland. Als Investor finanzierte er über die letzten 10 Jahren zahlreiche junge Unternehmen der Net Economy, wofür er vom Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND) im Jahr 2012 zum „Business Angel des Jahres“ gewählt wurde. 2013 wurde er als Kernmitglied in den neu geschaffenen Beirat „Junge Digitale Wirtschaft“ des BMWi berufen und auch zu dessen Vorsitzenden ernannt. 2014 beruft ihn der Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen Garrelt Duin zum Beauftragten für die Digitale Wirtschaft in NRW.

Logo des E-Entrepreneurship Flying Circus

Impressionen